Magische Nacht der Geschichten: Vorlesenacht 2025 der Grundschule Weststadt verzaubert Kinder und Erwachsene

In einer Zeit, in der digitale Medien oft den Alltag der Kinder bestimmen, bewies die diesjährige Vorlesenacht der Grundschule Weststadt, dass die Magie des geschriebenen und vorgelesenen Wortes ungebrochen ist. Das vom Förderverein mit Hingabe organisierte Event verwandelte die gesamte Schule in einen Ort voller Fantasie und Abenteuer – ein Erlebnis, das bei den über 144 teilnehmenden Kindern, darunter 105 Übernachtungsgäste, bleibende Erinnerungen hinterlassen wird.

Das Highlight des Abends war zweifellos der Besuch der aufstrebenden Kinderbuchautorin Wiebke Rhodius. In der festlich geschmückten Mensa, die für diesen besonderen Anlass in einen gemütlichen Vorleseraum verwandelt worden war, präsentierte sie Auszüge aus ihrem Erstlingswerk „Lenni und Luis 1: Attacke, Schimmelbacke!„. Die Vorlesungen fanden in einem durchdachten Zeitplan statt: Zunächst lauschten die Zweitklässler mit leuchtenden Augen den lebendigen Schilderungen der Autorin, gefolgt von den Drittklässlern und schließlich den „Großen“ aus der vierten Klasse.

„Die Art, wie Frau Rhodius die Charaktere zum Leben erweckt, ist wirklich beeindruckend“, flüsterte eine Lehrerin einer Kollegin zu, während die Kinder gebannt an den Lippen der Autorin hingen. Rhodius verstand es meisterhaft, ihre jungen Zuhörer in den Bann zu ziehen – mit Stimmmodulation, ausdrucksstarker Mimik und gezielten Fragen, die die Kinder zum Mitdenken anregten.

Ein Schulhaus voller Leben und Geschichten

Während die Vorlesestunden in der Mensa nach Jahrgangsstufen gestaffelt stattfanden, herrschte im Rest des Schulgebäudes reges Treiben. Die über 70 freiwilligen Helferinnen und Helfer – Eltern, ältere Geschwister, ehemalige Schüler und Lehrkräfte – verwandelten alles in eine eigene kleine Erlebniswelt.

„Wir wollten sicherstellen, dass keine Langeweile aufkommt, während die Kinder auf ihre Vorlesezeit warten“, erklärte Regine Gitzen, die hochmotivierte Schulsozialarbeiterin (und heimliche Organisatorin). „Deshalb haben wir in jedem Klassenzimmer verschiedene Aktivitäten vorbereitet.“ So wurde in einem Raum begeistert „Stadt-Land-Fluss“ gespielt, während nebenan Gesellschaftsspiele für ausgelassene Stimmung sorgten. In einem weiteren Zimmer wurde kreativ an der Tafel gemalt (Ojeeee), und im „Schulsozialarbeiterinnenraum“ konnten sich jene zurückziehen, die eine Pause vom Trubel benötigten (z.B. Marc vom Förderverein)

Ein besonderes Erlebnis für viele Kinder war die Nachtwanderung mit dem Fledermausexperten Luis Ramos. In kleinen Gruppen erkundeten die jungen Abenteurer das nächtliche Schulgelände und den angrenzenden Park.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass es so viele verschiedene Fledermausarten gibt!“, staunte die neunjährige Emma, während sie versuchte, eine fliegende Fledermaus mit ihrer Taschenlampe zu verfolgen. Der Experte Luis Ramos erklärte geduldig die Lebensweise der Tiere und beantwortete die zahllosen Fragen der neugierigen Kinder.

Für das leibliche Wohl war selbstverständlich bestens gesorgt. Ein Team engagierter Eltern hatte einen Verpflegungsstand aufgebaut, an dem sich die kleinen und großen Gäste mit saftigen Würstchen und warmem Punsch stärken konnten. „Die Logistik hinter einer solchen Veranstaltung ist enorm“, berichtete Rieke Hackel, Schatzmeisterin des Fördervereins. „Aber wenn man sieht, wie glücklich die Kinder sind, hat sich jede Minute der Planung gelohnt.“

Den krönenden Abschluss des gemeinsamen Abends bildete ein großes Lagerfeuer auf dem Schulhof. Hier versammelten sich alle Teilnehmer_innen zu gemeinsamen essen unter dem Sternenhimmel. Die flackernden Flammen zauberten eine magische Atmosphäre, die das Gemeinschaftsgefühl der Schulgemeinschaft noch verstärkte.

Zeit zum Träumen

Als die Aufregung des Tages langsam nachließ und die Müdigkeit Einzug hielt, wurden die Kinder in ihre jeweiligen Bereiche gebracht, die für diese Nacht zu gemütlichen Schlafsälen umfunktioniert worden waren. Doch bevor das Licht gelöscht wurde, gab es noch eine letzte Vorleserunde. Eltern lasen aus beliebten Kinderbüchern vor, während die Kinder in ihren Schlafsäcken lagen und langsam in das Reich der Träume hinüberglitten – vielleicht träumten sie von den Abenteuern von Lenni und Luis oder von den Fledermäusen, die sie gerade kennengelernt hatten.

„Solche Veranstaltungen sind von unschätzbarem Wert für die Förderung der Lesekultur“, betonte Schulleiterin Natalie Zweifel am Abend, als müde, aber glückliche Kinder ihre Schlafsäcke zusammenrollten. „In einer Zeit, in der Bücher oft gegen Smartphones und Tablets konkurrieren müssen, zeigt eine solche Vorlesenacht, wie fesselnd und gemeinschaftsbildend Geschichten sein können.“

Der Erfolg der Veranstaltung spiegelte sich auch in den Tagen danach wider. Und so manches Kind, das zuvor wenig Interesse am Lesen gezeigt hatte, wurde nun mit einem Buch unter dem Arm gesichtet.

„Wenn durch diese eine Nacht auch nur ein Kind die Liebe zum Lesen entdeckt, haben wir schon viel erreicht“, resümierten Moni und Michaela vom Förderverein. Doch der strahlende Blick in den Augen der Kinder verriet: Es waren wohl deutlich mehr, die von der Magie der Geschichten erfasst wurden.

Die Vorlesenacht der Grundschule Weststadt hat einmal mehr bewiesen, dass Lesen verbindet – über Altersgrenzen hinweg, über soziale Unterschiede hinweg, über den Schulalltag hinaus. Und während die Planungen für die nächste Vorlesenacht bereits beginnen, bleibt die Erinnerung an diese besondere Nacht in den Herzen aller Beteiligten lebendig – eine Nacht, in der Geschichten zum Leben erwachten und eine Schulgemeinschaft noch enger zusammenwuchs.

Ein herzliches Dankeschön an unsere großzügigen Unterstützer der Vorlesenacht 2025! Wir bedanken uns ganz besonders beim

Ihre wertvolle Unterstützung hat maßgeblich zum Erfolg dieser besonderen Veranstaltung beigetragen!

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